Diskussionen
I. Die Standards der Philosophie (Sokal und Bricmont)
II. Redefreiheit in Deutschland (Norbert Hoerster)
III. Populismus in der Philosophie (N. Rescher und L. Puntel)
IV. Professor Welsch redet von Betrug, Schwindel und Wahn
Nach der sog. Sokalaffäre
erschien das französische Buch Sokal/Bricmont Die intellektuellen
Betrüger.
Inzwischen ist es in Englisch und unter dem zahnlosen Titel Eleganter Unsinn
auch in Deutsch erschienen. Meine Kritik an Sokal/Bricmont wurde
von diesen zwar in der Dankadresse erwähnt, im kritisierten Text aber
nicht berücksichtigt. Ich veröffentlichte sie daher in CONCEPTUS (siehe philosophische
Publikationen) und zeigte, dass die beiden Physiker in der Philosophie
die gleichen schlimmen Fehler machen, die sie den in der Physik
herum irrenden französischen Philosophen so schwer (und mit Recht!) ankreideten.
Sobald man das Reich der Philosophie betritt, scheint man die wissenschaftliche
Standards ablegen zu dürfen. Ist in der Philosophie denn alles erlaubt?
II. Ende der 90er Jahre brachten ein wütender Mob, Sterbehilfe mit Nazi-Euthanasie verwechselnd, und sich bedeckt haltende Kollegen Professor Norbert Hoerster dazu, seinen Lehrstuhl aufzugeben. Ich berichtete darüber auch in Aufklärung und Kritik und in der Londoner Zeitschrift The Philosophers' Magazine. (Siehe auch philosophische Publikationen)
Der CONCEPTUS-Disput über Populismus in der Philosophie und Nicholas Rescher's angeblich "wissenschaftlichen Relativismus".
Mein Artikel Populismus in der Philosophie in CONCEPTUS No. 73 (1995) wurde in No. 75 mit einer Kritik von Prof. Puntel, München, bedacht und meine Replik darauf mit weiteren Gegen-Repliken von Lorenz Puntel und Thomas Bonk. Beide Autoren versuchen, Nicholas Rescher zu verteidigen.
Der eigentliche Disput um den Populismus in der Philosophie und die moderne Art des double writing (für die Rescher nur ein Beispiel unter zahllosen anderen ist, allerdings ein wichtiges, gerade weil er, wie Puntel und Bonk hervorheben, ein bedeutender Philosoph ist) wurde daher fortgesetzt im englischen Sprachraum im Quarterly Journal of Ideology 21 (1998; erschienen 1999).
H. J. Niemann 1999